Nein, Sie haben nichts verpasst. Martini, also das Fest des Heiligen Martin von Tours, findet erst in rund einem Monat statt. Was aber bereits auf der Speisekarte aller möglichen Wirtshäuser und Restaurants steht, sind die Gansln, die man zu diesem Anlass schlachtet, brät und verzehrt, und das bringt mich gerade ein bisschen durcheinander.

Es ist Sturmzeit. Vielleicht heißt das dieser Tage, dass die Festung unserer Demokratie von denen, die aus Österreich eine Festung machen wollen, sturmreif geschossen wurde. Auch wenn das leider so zu sein scheint, fließt der Sturm andernorts in Strömen, milchweiß, schaumrot, und die Mischung aus Süsse und verborgener Tücke führt, wie jedes Jahr um diese Zeit, direkt in die angekündigte Katastrophe. Einerseits metabolisch, andererseits Wirkungstreffer.

Als ich zuletzt ein paar Tage in Vorarlberg war, um spezifischer zu sein, im Bregenzerwald, hatte ich ein Erlebnis, das mich zwischenzeitlich wieder an die Vernunft der Menschen glauben ließ. Damit meine ich nicht (aber vielleicht auch) das Gespräch mit Johannes Kopf, dem Chef des AMS, mit dem ich auf einem Podium des überaus empfehlenswerten Symposiums „FAQ Bregenzerwald“ über das Thema „Miteinander. Möglich. Machen“ sprach (gemeinsam mit Katharina Stemberger und Florian Scheuba).

Als ich zuletzt durch ein fettes Gewitter fuhr, zum Glück im Auto, begegneten mir auf der Straße nur ein paar besonders miserable Figuren: Es waren Menschen, die auf Fahrrädern oder Elektrorollern unterwegs waren und einen Rucksack auf dem Rücken trugen, den ein großes Logo zierte. Ich sage jetzt nicht, ob es „Foodora“ oder „Uber Eats“ oder irgendein anderer Botendienst war, der die Aufgabe übernommen hatte, irgendjemandem Nahrung zu bringen, der weder vor die Haustür gehen wollte noch in der Küche sein eigenes Essen zubereiten.